Umweltbelastung von Werra und Weser – Anstieg der Einleitungsmengen darf jetzt keine Option sein

Von links nach rechts: Katja Keul, BÜNDNIS 90/ Grüne, Marja-Liisa Völlers, Stefan Schwartze, Esther Dilcher, Susanne Mittag, Achim Post und Johannes Schraps (alle SPD).

Die Gruppe der „Weseranrainer-Abgeordneten“ im Deutschen Bundestag hat sich in dieser Sitzungswoche in Berlin erneut über die aktuelle Umweltbelastung der Weser ausgetauscht. Im April hat die Firma k+s beim Regierungspräsidium Kassel den Antrag gestellt, bis 2027 weiterhin salzhaltige Abwässer einzuleiten, und zwar mehr als es aktuell im Masterplan Salzreduzierung festgelegt ist.
Der Masterplan Salzreduzierung gibt für den Zeitraum 2015 bis 2021 klare Zielformulierungen für die Wasserqualität in Weser und Werra vor. Die bisher vom Unternehmen k+s umgesetzten Maßnahmen sind anzuerkennen. Mit der Abkehr vom Bau einer Oberweser-Pipeline („Werra-Bypass“) hat k+s eine wichtige Forderung der Weseranrainer erfüllt.
Diese Entwicklung basierte jedoch maßgeblich auf großem Druck aus Zivilgesellschaft und Politik. Deshalb werden die Weseranrainer weiter darauf drängen, dass die Maßnahmen zur Reduzierung der Salzbelastung schnellstmöglich vorangetrieben werden.
Das Treffen der Weserministerkonferenz im August 2020 muss klar ausdrücken, mit welchen Maßnahmen die Wasserqualität der Weser endlich nachhaltig verbessert werden kann.
Ein Anstieg der Einleitungsmengen darf jetzt keine Option sein und wäre derzeit auch nicht nachvollziehbar.
Hintergrund: Das Thema „Weserversalzung“ begleitet und betrifft alle Weseranrainer bereits seit vielen Jahren. Während viele Flüsse in Deutschland durch vielfältige (Schutz-)Maßnahmen im Laufe der letzten drei Jahrzehnte wieder eine bessere Wasserqualität erreicht haben, bleibt die Weser ein versalzenes Sorgenkind. Die Salzbelastung gefährdet weiterhin die Gesundheit und die Lebensqualität der Anrainer. Auswirkungen sind ein stark angegriffenes Ökosystem und ein erhöhtes Risiko für ein Versalzen des Grundwassers.