Standort Würgassen in Frage?

Nachdem der Widerspruch der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung BGZ gegen die Regionalplanung im Bereich Beverungen und Würgassen von der Bezirksregierung Detmold abgelehnt wurde, muss aus Sicht der nordhessischen Bundestagsabgeordneten Esther Dilcher bei den Planungen für ein Bereitstellungslager in Würgassen erheblich nachgebessert werden.

Grundsätzlich sieht auch die Abgeordnete in der Vollendung des Atomausstiegs eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Hierbei müssen aber die Begründungen für die befürchteten Beeinträchtigungen, die die betroffenen Bürgerinnen und Bürger hinnehmen sollen, nachvollziehbar, verhältnismäßig und erforderlich sein.

Immerhin sollen in Würgassen schwach- und mittelradioaktive Abfälle aus der gesamten Bundesrepublik zwischengelagert werden, bevor sie endgültig im Schacht Konrad bei Salzgitter eingelagert werden. Das bedeutet pro Tag 10 Güterzüge und 20 LKW mit Abfällen, die durch die Region transportiert werden und eine angekündigte Zwischenlagerung in Würgassen bis 2030.

Das Argument der BGZ zur Auswahl von Würgassen, dort sei unter anderem der am schnellsten zu verwirklichende Standort, kann im Dreiländereck Hessen/Niedersachsen/Nordrhein-Westfalen niemanden überzeugen. Die Abgeordnete Esther Dilcher ist daher mit ihren Bundestagskollegen aus den Nachbarländern Johannes Schraps (SPD) und Christian Haase (CDU) in enger Abstimmung weiterer Schritte. Sie erwarten daher aussagekräftige Gutachten für die Geeignetheit des Standortes. Zum jetzigen Zeitpunkt seien die vorgelegten Unterlagen keinesfalls ausreichend für die Auswahl des Standortes. Fraglich ist insbesondere auch, ob die seismischen Aktivitäten in der Region ausreichend berücksichtigt wurden.